31
August
2023
|
09:30
Europe/Amsterdam

Auf in den Norden: Berlin – Helsinki mit FlixBus

Ein Erfahrungsbericht

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Ich hatte schon seit einigen Monaten vor, im August nach Helsinki zu fahren. Als ich dann erfuhr, dass das FlixBus-Netz genau diesen Sommer um Finnland erweitert wird, war die Entscheidung des Transportmittels schon getroffen. Der Plan lautete, von Berlin aus den FlixBus nach Warschau zu nehmen und dort in die neue Verbindung Warschau – Vaasa (Finnland) einzusteigen, die in Helsinki hält und in einigen weiteren finnischen Städten. 

Weil das meine mit Abstand längste Busfahrt werden würde (nach Paris und nach Barcelona bin ich vom Ruhrgebiet aus schon FlixBus gefahren), habe ich vorher ein wenig recherchiert, was denn wohl wichtig sein würde, um eine entspannte Fahrt zu haben. Die Antworten waren eindeutig: Schlafmaske, Oropax, Nackenkissen, Kopfhörer, Ladekabel, Snacks und genug zu trinken. Außerdem habe ich mir Serien heruntergeladen, um Internet-unabhängig genug Beschäftigungsmaterial zu haben. Das alles hat sich sehr bewährt, kann ich an dieser Stelle schon mal sagen. 

In Berlin stieg ich also morgens gegen 9 gut vorbereitet in den FlixBus. Ich war froh, mein schweres Gepäck für so viele Stunden erstmal loszuwerden und nach hektischen Tagen einfach mal durchzuatmen und aus dem Fenster zu schauen - so startete meine Fahrt mit guter Laune. Gegen die 30 Grad draußen war der klimatisierte Bus auch eine sehr angenehme Alternative, was dazu führte, dass man während den kurzen Raststattpausen eigentlich kaum aussteigen wollte. Ich habe fleißig Netflix geguckt, während der Bus weitere Passagiere in deutschen und polnischen Städten einsammelte. Am späten Nachmittag kamen wir dann in Warschau an. Dort hatte ich entspannte eineinhalb Stunden Umstiegszeit, um mir was zu trinken zu kaufen und mich mal wieder ein bisschen zu bewegen.

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Dann kam der FlixBus an, der mich nach Helsinki bringen würde. Ich habe mich direkt gefreut, den speziell für Finnland in den blau-weißen Flaggenfarben gebrandeten Bus zu sehen. Der FlixBus war schnell ziemlich gut besetzt – die Linie scheint also wenige Wochen nach Start schon beliebt zu sein. Ein Stück fuhren wir noch im Hellen durch Polen, dann wurde es langsam dunkel – mit Ausnahme meines Handybildschirms, auf dem ich weiter meine Serien-Downloads nutzte. Irgendwann schlief auch ich dank Oropax und Schlafmaske. Für alle Lesenden hier ein Tipp: eine Decke oder zumindest eine lange Hose wäre gut gewesen. Diesen Fehler habe ich schon oft gemacht: man steigt im Sommer in Bus/Bahn/Flugzeug und bereut spätestens gegen Abend, dass man nicht genug zum Überziehen dabei hat.

Das Schlafen hat aber trotzdem gut geklappt. Der Bus fuhr währenddessen durch Litauen – eigentlich schade, diese Aussichten durch Dunkelheit und Schlaf verpasst zu haben. Schließlich ist die Möglichkeit, den Weg mitzuverfolgen und dabei viel Neues zu sehen auch ein großer Vorteil des Bus- und Bahnfahrens gegenüber dem Fliegen – zusätzlich zur Klimabilanz natürlich. Dafür habe ich im Schlaf viele Kilometer zurücklegen können und bin morgens früh gegen 6 pünktlich aufgewacht, um aus dem Fenster zu schauen, während der Bus durch Lettlands Hauptstadt Riga rollte. Ich fand es super interessant zu sehen, wie unterschiedlich und einzigartig europäische Großstädte aussehen können.

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Dann waren wir schon fast auf der Zielgeraden. Der Bus fuhr noch durch Estland, was vor allem Ausblicke auf Wälder und unterschiedlich bunt gestrichene Holzhäuser bot. Am Vormittag kamen wir in Tallinn an, wo wir ausstiegen und kurz darauf auf die Fähre liefen, während der Bus auf dem Parkdeck mitfuhr. Das Onboarding lief problemlos – man hatte per Mail eine Buchungsnummer und einen PIN-Code bekommen, mit denen man sich unkompliziert selbst einchecken konnte. Auf der riesigen Fähre konnte man dann zwei Stunden lang herumspazieren, Mittagessen, Kaffee trinken auf dem oberen Deck auf die Ostsee schauen oder eben tun, worauf man Lust hatte. Für mich ging die Fahrt mit einigen Telefonaten, Blicken aufs Meer und einem Kaffee sehr schnell vorüber.

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Auf einmal war ich in Helsinki. Der FlixBus sammelte uns nach dem Ausstieg aus der Fähre ein und fuhr uns noch vom Hafen in die Innenstadt. Dort endete die Fahrt für viele Passagiere inklusive mir dann mitten im zentralen Stadtteil Kamppi an einem sehr gut organisierten Busterminal. 

Ich bekam von einem finnischen Fahrgast noch ein Schokobonbon und von einem anderen ein "Welcome to Helsinki!" und schon war die Busreise erfolgreich abgeschlossen. Zum Glück musste ich mein Gepäck nur noch wenige Minuten lang hinter mir herziehen, um in meiner Unterkunft anzukommen.

Es war schön, mit der Buchung eines einzigen Verkehrsmittels (die Fähre ist bei der FlixBus-Buchung inklusive) eine so lange Strecke abdecken zu können. So konnte ich in kurzer Zeit Polen, Litauen, Lettland, Estland und die Ostsee durchqueren, um dann direkt an meinem Zielort anzukommen, ohne noch das Verkehrsmittel wechseln zu müssen. Klar können so lange Fahrten sich auch mal in die Länge ziehen, aber mit ein bisschen Vorbereitung ist man auf dem besten Weg zu einer entspannten und dabei gleichzeitig günstigen und klimafreundlichen Reise durch halb Europa.

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Das bin ich: Josephine G., Werkstudentin bei Flix